Projekttitel
Konzeption und Entwicklung einer Applikation zur Überwachung und Steuerung einer dezentralisierten Produktionsumgebung für multimediale Inhalte
Kurztitel: Kaleido Playout
Kurzfassung
Die digitale Medienlandschaft erfordert innovative und flexible Lösungen zur Auslieferung und Verwaltung von Multimedia-Inhalten. Das Projekt zielt darauf ab, ein benutzerfreundliches und skalierbares Playoutsystem zu entwickeln, das auf Open-Source-Plattformen basiert und moderne KI-Technologien integriert. Im Folgenden wird beschrieben, wie das Playoutsystem diese Ziele erreichen soll, unter Berücksichtigung der technischen Randbedingungen und der geplanten Systemarchitektur.
Projektziel
Das Projekt verfolgt die Entwicklung eines vielseitig einsetzbaren Playoutsystems, das sich durch eine benutzerfreundliche und flexible Benutzeroberfläche auszeichnet. Die Basis bilden Open-Source-Technologien, die sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und die Unterstützung durch breite Entwicklergemeinschaften auszeichnen. Moderne KI-Technologien sollen integriert werden, um ein lernfähiges und anpassungsfähiges Mediensystem zu schaffen, das fortlaufend neue Methoden und Techniken erforscht und einsetzt.
Projektzeitraum
27.06.2024 – 28.02.2025 (inkl. Verlängerung)
Projektdaten
Projektleiter: Prof. Dr.* Matthias Schnöll
Gesamtbetrag: 48.911,00 Euro
Zuwendung (90%): 44.019,90 Euro
Geldgeber: Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt
Projektlaufzeit: 27.06.2024 – 31.12.2024
Bewilligungszeitraum: 27.06.2024 – 28.02.2025
Aktenzeichen: 79018-81-P201
Projektträger
Institut für Medizin und Technik e.V. | IMT
An-Institut der Hochschule Anhalt
Ansprechpartner
Prof. Dr.* Matthias Schnöll
Email: matthias.schnoell@hs-anhalt.de
Technische Highlights
Die Verarbeitung erfolgt modular: Video-, Audio- und Steuerdaten werden getrennt erfasst, synchronisiert und in Echtzeit ausgespielt. Die Systemkomponenten sind voll skalierbar und standortunabhängig einsetzbar.
KI-Integration
Die in Kaleido integrierte KI analysiert Videostreams in Echtzeit. Mit YOLO11 werden relevante Ereignisse erkannt – z. B. in Sportproduktionen Freistöße, Pässe oder Elfmeter. Die Analyse erzeugt automatisch Metadaten (z. B. Position, Bewegung) und leitet diese an den Server weiter.
Open Source & Technologie
Kaleido basiert auf bewährten Open-Source-Technologien wie FFmpeg, CasparCG und React. Die Offenheit der Plattform ermöglicht maximale Anpassbarkeit bei minimalen Lizenzkosten. CasparCG bietet eine vollwertige Alternative zu Hardwarelösungen wie ATEM von Blackmagic Design – bei größerer Offenheit und geringeren Kosten.
Livebetrieb & Anwendung
Im Labor- und Liveeinsatz hat sich Kaleido als stabil, performant und flexibel bewährt. Die automatische Ereigniserkennung wurde unter Echtzeitbedingungen getestet und erfolgreich validiert.

Bei der Abbildung handelt es sich um die Bedienoberfläche des Playout-Servers. Die Oberfläche bietet verschiedene Bedienelemente, die eine direkte Interaktion mit dem System ermöglichen. Zusätzlich sind visuelle Anzeigen integriert, die zur Überwachung und zum Monitoring des aktuellen Systemzustands dienen.
Ergebnisse & Ausblick
Das Projekt Kaleido zeigt, wie moderne Broadcast-Technologie und KI sinnvoll verschmelzen. Der entwickelte Prototyp bildet die Grundlage für weitere Entwicklungen und hat das Potenzial für eine Ausgründung in Sachsen-Anhalt.
Ergebnisindikatoren:
Das Projekt ist durch die moderne Konzeptionierung mit den offenen Schnittstellen und der Kombination aus IT- und Broadcast-Technologie für eine Weiterentwicklung sehr gut geeignet. Das Projektteam hat durch die hervorragende Arbeit die Möglichkeit erhalten, sich am Standort weiter zu qualifizieren
Dem Projektteam steht die Technologie für eine Ausgründung im Land Sachsen-Anhalt zur Verfügung. Das Playoutsystem wird kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt. Die Marktrelevanz ist sehr hoch einzuschätzen, da es sich hier um einen Nischenentwicklung handelt.
Dieses Projekt beinhaltet ein hohes Potenzial für eine zielorientierte technologische Förderung des Landes Sachsen-Anhalt innerhalb der Digitalstrategie und bildet somit einen Mehrwert. Das durchgeführte Projekt hat Bezug zu den Querschnittsziele und kann einen Beitrag zu den folgenden Punkten liefern:
– die Verbreitung und Nutzung von Open Data und Open Source stärken
– nachnutzbare digitale Lösungen im Bereich Sport und Kultur entwickeln
– praxisnahe Integration von künstlicher Intelligenz
– weitere Entwicklung zu digitalen Medienanwendung sind möglich.
Es ist weiterhin vorgesehen, das Ergebnis im Rahmen von Tagungen und Wettbewerben einzureichen. Das Vorhaben passt sehr gut in die Digitalstrategie des Landes Sachsen-Anhalt. Das Ergebnis ist durch die Integration von aktuellen Digitaltechnologien ein Multiplikatoreffekt für weitere Vorhaben mit dem Label „Made in Sachsen-Anhalt“ und hat dadurch einen hohen Netzwerkeffekt für die Region.